Der nächste Urlaub ist noch viel zu lange hin und die letzte große Reise schon wieder viel zu lange her – höchste Zeit für einen weiteren Blog-Beitrag! Und dieses Mal geht es ins Land von Feuer und Eis von Papageitauchern und Walen, heißen Quellen und mystischen schwarzen Stränden – natürlich nach Island. Eigentlich ganz klassisch „Neuseeland in klein“, oder?!

Island lässt sich am besten mit dem Auto erkunden. Rund um die Insel führt die Ringstraße, auf der man sehr viele Sehenswürdigkeiten direkt ansteuern kann. Die Frage ist eigentlich fast nur: links- oder rechtsherum? Gut, es gibt auch ein paar Straßen, die durch das Landesinnere führen – die sogenannten F-Straßen. Nur mit einem Allrad-Fahrzeug, nur in den Sommermonaten und nur bei Freigabe passierbar. Wir haben tatsächlich ein abenteuerlustiges Vater-Sohn-Duo getroffen, die einfach mal spontan weiter ins Land gefahren sind, bis sie an einen letzten Wachposten kamen. Dort zuckte man nur die Schultern bei der Frage, ob sie weiter fahren könnten – da seien sie selbst in diesem Jahr noch nicht gewesen. Aber der Winter sei hart gewesen. Viel Straße ist vielleicht nicht mehr da… Ja, sie haben dann auch nicht nachgeschaut und sind auf der Suche nach etwas Abgeschiedenheit in die Westfjorde gefahren, wo wir sie getroffen haben.

Meine menschenleeren Bilder täuschen – Island ist absolut kein Geheimtipp und touristisch sehr beliebt. Sei es nun für einen kurzen Stop-over beim Flug in die USA/Kanada oder den klassischen Roadtrip. Da war ich ja eigentlich stehen geblieben – wir haben uns für rechts herum oder untenrum entschieden. Ändern konnten wir daran vor Ort nichts mehr, denn wir haben wieder (wie in Kanada) alle Unterkünfte vorab über AirB&B oder Booking.com gebucht. Wir haben die Route aber nie bereut – im Gegenteil, wir hatten wahrscheinlich unglaubliches Glück mit dem Wetter. Auf unserem Weg hatten wir sehr viel Sonnenschein und strahlend blauen Himmel. Manchmal war ich fast ein bisschen enttäuscht, weil die mooody-Island-Stimmung von den typischen Fotos gefehlt hat. Aber natürlich nur fast – Sonne steigert meine Laune einfach sehr! 😉

Gegen Ende haben wir ein anderes Paar getroffen, dass fast zeitgleich mit uns gestartet ist – in die andere Richtung – und sie hatten fast nur Regen. 😮 So genug über das Wetter – das sieht man ja auch auf den Fotos…
Budget für 19 Tage Roadtrip durch Island
Sprechen wir noch ein bisschen über Kosten. Pro Nacht haben wir 110 Euro für die Unterkunft bezahlt. Und dabei war es häufig ein einfacher Standard mit einem eigenen Schlafzimmer – Bad und Küche wurden jeweils gemeinschaftlich genutzt. Gut, immer wieder gab es auch einen Whirlpool – man muss ja nicht leben wie ein Hund. 😉

Für 19-Tage Mietwagen haben wir 1.400 Euro bezahlt und zu unserer Überraschung war es sogar ein 4×4 – ein echtes Schnäppchen! Joa, so ist er sich dann auch gefahren. Bereits wenige Sekunden nach dem los fahren direkt am Flughafen blinkt die Öllampe wie verrückt. Wir biegen also direkt wieder rechts ab und fahren nur eine Runde um den Block und zurück zur Vermietung. Die versichern uns, dass alles ganz frisch kontrolliert und aufgefüllt worden sei und fahren selbst eine Runde mit Jonas um den Block. Natürlich blinkt die Lampe nun kein einziges Mal – die wissen halt, wie man fahren muss… Am vierten Tag – bei jeder Fahrt leuchtet das Lämpchen immer wieder rot – fahren wir genervt zur Tankstelle, kaufen eine Flasche Öl, kippen sie komplett (!) in den dafür vorgesehen Behälter und siehe da, es ist Ruhe! So viel zu es wurde aufgefüllt… Wir sind so viel gefahren, dass die km-Zahl für den nächsten Ölwechel erreicht wurde – den wollte man der Vermietung wohl abwarten und nicht vorher noch mal was rein füllen. Nun ja, es war günstig und nach dem ersten Ärger hat das Auto tadellos alles mitgemacht – sogar unsere kleinen Offroad-Fahrten. Es ist eben so – bei den günstigen Vermietungen bekommt man die schon ab-/eingefahrenen Wagen der höherpreisigen Anbieter.

Die Flüge haben mit 1.000 Euro zu Buche geschlagen – dabei haben wir uns sogar Sitzplätze mit etwas mehr Beinfreiheit und ein zusätzliches Gepäckstück gegönnt. In dem zusätzlichen Koffer waren ausschließlich Essen und alkoholische Getränke. Wir waren sehr abgeschreckt von den Erzählungen von sehr teuren Lebensmittelpreisen. Im Nachhinein hatte es auch sehr viele Vorteile, das meiste an Essen und Getränken bereits dabei zu haben – so haben wir sehr wenig von unserer Reisezeit auf der Suche nach oder in Supermärkten verbracht oder Zeit damit vergeudet uns Gedanken zu machen, was wir Essen wollen. Ich hatte vorab bereits einen recht detaillierten Essensplan gemacht. Die Gerichte mussten nur noch um ein paar wenige frische Zutaten ergänzt werden. Ein paar Mal gab es keine Küche, da durften wir auch mal Essen gehen und ein bisschen die isländische Küche kennenlernen.

Ja – was ein Berg! Was sich definitiv gelohnt hat waren Alkohol (so teuer und der Whiskey (nicht im Bild) war ein prima Einschlaftrunk für Jonas ^^), Süßigkeiten (schmecken meist nicht im Ausland), Snacks wie Nüsse, Schoko- und Müsliriegel (ebenfalls sehr teuer) und die gesunden Proteinquellen (Räuchertofu, Falafelmix, Erdnussbutter und Leinsamen). Getrost zu Hause lassen kann man (unsere Reise-)Grundnahrungsmittel wie Haferflocken, Nudeln, Reis, Dosen-Tomaten, -Mais und -Bohnen. Die waren vor Ort auch gut und günstig zu erwerben.
Es war Licht – im Mai und Juni unterwegs in Island
Vielleicht noch ein Wort zu unserer Reisezeit – wir sind Ende Mai bis Anfang Juni unterwegs gewesen. Die längsten Tage des Jahres! Es wird also kaum dunkel. Einerseits ein großer Vorteil um mit Wanderungen am frühen morgen oder späten Abend den Touristenmassen zu entgehen, andererseits gibt es natürlich keine Chance auf Nordlichter und wenn man es gewohnt ist im Dunkeln zu schlafen, dann sollte man bei der Wahl der Unterkunft auf gute Verdunklungsmöglichkeiten achten oder mit Schlafmaske pennen können. Wir haben einige Male abenteuerliche Konstruktionen aus Decken, Kissen und Klamotten vor die Fenster gehängt um wenigstens ein bisschen Schlaf zu bekommen…

Aber wir sind ja nicht zum Schlafen nach Island geflogen, sondern um die atemberaubende Natur zu erkunden! Und damit soll es im nächsten Beitrag nun endlich los gehen! So möchte ich unsere Route aufteilen:
- Reykjavík und der Golden Circle
- Islands Süden
- Ostfjorde und der Norden Islands
- Westfjorde und die Halbinsel Snæfellsnes
Bis bald, viele Grüße
Franzi