Nach dem überraschend schönen Haast-Pass ging es also weiter zu den Southern Lakes – in Städten: Wanaka und Queenstown. Beide Städte liegen umgeben von hohen Bergen an sehr großen Süßwasserseen. Der Regen regent sich an den Bergen ab – im Tal bei den Städten ist es meistens trocken und heiß. Es herrscht eine Art „mediterrane“ Atmosphäre mit Pinien, Reben und netten Bars am See. Wir haben diesen „Sommer-Sommer“ sehr genossen. 😉
Zuerst ging es direkt nach dem Haast-Pass für eine Nacht auf einen netten DOC-Campingplatz direkt am See Wanaka. Wir wollten wegen der vielen Sandfliegen nicht auf dem Haast-Pass selbst übernachten – auf dem Platz beim See Wanaka wurden wir bisher am meisten von den Sandfliegen genervt. ^^ Tja… Wir hatten trotzdem einen schönen Abend, an dem Jonas NICHT seinen Ehering ausversehen im See versenkt hat – er ist „nur“ zwischen die Steine am Ufer gefallen… (Der Ring ist ihm einfach viel zu groß 😦 )
Auf dem Platz sind zwei Hausschweine frei rumgelaufen… Jonas hat die ganze Nacht von Schweinebraten geträumt, aber am nächsten Morgen kam ein Truck „Pest-Conrol“ der versucht hat die beiden einzufangen – nur mit mäßigem Erfolg. Nachdem das Erste gefangen war hat es natürlich laut gequiekt und das andere Schweinchen gewarnt. ^^ Wir haben uns das Schauspiel etwas angeguckt, wollten aber dann doch weiter fahren in Richtung „Stadt“ Wanaka. – Ah, was für eine wunderschöne Fahrt! Zuerst am „Wanaka“ und dann am See „Hawea“ vorbei. Traumhaft schön!
Dann ging es direkt an den See Wanaka – wir haben schön gepicknickt und sind eine Runde schwimmen gegangen. Hach, so lässt es sich leben. 😉 Ein Besuch bei „DEM Wanaka-Baum“ („That Wanaka Tree„) durfte natürlich auch nicht fehlen. 😉
Später haben wir auch noch eine Kurzwanderung auf den „Hausberg“ Wanakas den Mt Iron gewagt und coole Aussichten über die Stadt und das Umland genossen.
Unser Glück fast perfekt gemacht hat ein super-günstiger Campingplatz in der Nähe: 5 Dollar pp mit heißer (nun ja nicht eiskalter) Dusche, Toilette, Trinkwasser, Kühlschrank und ein paar Steckdosen (mit etwas Glück ergattert man einen Platz und kann sein Handy laden 😉 ). Das ganze liegt um einen Cricketplatz herum. ^^ Wir hatten ein paar super Nächte in der „Grotte“ und haben uns auch prima mit unseren englischen Nachbarn unterhalten. 🙂
Am nächsten Morgen haben wir uns aufgemacht zum „Rob Roy Glacier Walk„. Die Fahrt dorthin war einfach nur schrecklich! Die Straße ist eine ausgewaschene Schotterpiste – eine Stunde nur Gerukel und Gehoppel. Für Jonas und den Bongo ist so etwas natürlich super anstrengend – ein Wunder das nichts kaputt gegangen ist. Nach ein paar kurzen Stopps zum Fotos machen oder für Schafe…
… haben wir dann endlich den super vollen Parkplatz erreicht. Wir haben uns zügig auf den Weg gemacht und die ersten „Ausläufer“ des Mt Aspiring National Park erkundet.
Der Weg ist relativ steil an einem schmalen blauen Fluss entlang… durch wunderschönen Buchenwald. Ich hatte mich irgendwie nicht so richtig informiert was es auf dem Walk zu sehen gibt (war eine Empfehlung von Freunden) und habe mich total über die Wolken geärgert – ich dachte es geht um eine Aussicht. Als wir dann bei der „Aussicht“ angekommen waren war ich total baff. Ja, der „Rob Roy Glacier Walk“ geht zu einem Gletscher (ha, die sind noch immer nicht abgehakt ^^) und was für einem! Riesig groß mit zahlreichen kleinen Wasserfällen. Wow! Wir haben es uns auf den großen Steinen gemütlich gemacht und mit Blick auf den imposanten Gletscher unser Mittagessen (Standard: Toast mit Erdnussbutter) gefuttert.
Nach der erfolgreichen Wanderung und einer sicheren Rückfahrt über die Buckelpiste gab’s zur Belohnung in Wanaka noch mehr Eis… ein richtig leckeres und riesiges Eis in einer Waffel!
Nachdem uns dieses Eis von zwei unabhänigen Gutachtern wärmstens empfohlen wurde mussten wir natürlich auch mal probieren. Zwei riesige Kugeln für acht Dollar – man gönnt sich ja sonst nichts. Wobei… umgerechnet entsprechen zwei Riesenkugeln wohl fünf deutschen Kugeln und da ist ein Preis von 4,8 € noch günstig. Schade fanden wir nur, dass wir eben nur zwei köstliche Sorten probieren konnten UND die Preispolitik ist etwas seltsam… die erste Kugel kostet sieben Dollar und die zweite quasi nur einen Dollar – hä?! Hier wird man so oft durch komische Angebote dazu verführt MEHR zu kaufen…
Am nächsten Tag stand eine weitere Wanderung an. Weil wir zu faul waren auf den großen Aussichtsberg, „Roys Peak“, zu laufen und weil dort schon so viele Autos standen haben wir uns „nur“ an den kleineren Aussichtsberg den Rocky Mountain gewagt. Auf dem Weg hätten wir an einer sehr unübersichtlichen One-Way-Brücke beinahe einen üblen Unfall gebaut. Jonas konnte in letzter Sekunde noch bremsen und ausweichen – wir haben einen U-Turn mitten auf der Straße gemacht. Schock! Nach dem Adrenalin-Kick war es zum Glück nicht mehr weit zum Parkplatz und nach den ersten Metern gehen waren die Knie auch nicht mehr ganz so weich. – Nach dem Blick über den „Diamant“-See (wohl wegen der Form ^^) ging es steil bergauf. Dabei wurde die Sicht immer besser…
… Oben angekommen konnten wir in der einen Richtung auf Lake Wanaka blicken und in der anderen Richtung Mt Aspiring bewundern. Toll!
Die beiden Mädels waren übrigens auch am Tag zuvor beim Gletscher – sie haben uns erkannt, weil ich die gleichen Klamotten an hatte (ups ^^) und weil wir wieder Erdnussbutter gefuttert haben. ^^ Ob wir ihnen folgen?! Eher nicht, aber wir haben uns nett unterhalten und eine der beiden hat ein paar coole Fotos von uns gemacht. 😉 Thanks!
Auf dem Rückweg habe ich übrigens noch mehr „Wanaka-Bäume“ entdeckt – Skandal! ^^
Und dann war der 14. Februar – Valentinstag… Pah, den feiern wir doch nie! … Aber es ist eine prima Gelegenheit/ Ausrede um etwas Geld auszugeben und einen netten Tag zu verbringen. 😉 Also haben wir uns nach einem gemütlichen Mittagessen am Lake Hawea – hier habe ich doch tatsächlich noch ein paar Lupinen entdeckt! Das sind so lila Blumen, wunderschön und ich habe so viele unglaublich tolle Bilder mit Meeren dieser Blumen aus Neuseeland gesehen. Wir waren während der Saison nicht in der Nähe der Lupinen, daher habe ich mich sehr darüber gefreut doch noch ein paar zu Gesicht zu bekommen… Und es kommt ja auch immer auf die Perspektive an. ^^
Nach dem Mittagessen ging es in eine Brauerei. Sehr romantisch ❤ Wir hatten eine kleine private Führung durch die „Wanaka Beerworks“ und durften anschließend alle Biere probieren. Das war richtig interessant und hat Spaß gemacht. Mal was anderes. 😉
Da Jonas das meiste Bier probiert hatte durfte ich danach zurück in die Stadt zum Kino fahren. Das Kino in Wanaka ist Kult. Daher war es am 14.2, einem Sonntag natürlich auch super voll. Die Plätze sind nicht nummeriert – wir standen ganz old-school eine halbe Stunde in einer Schlange. Dann beginnt der Run auf die besten Plätze – welches Sofa hat den besten Blick? Oder doch ins Auto? Oder ganz klassich Kinostühle?! ^^ In der Pause (die gibt’s wohl bei jedem Film) „muss“ man sich einen selbstgebackenen warmen Cookie kaufen – lecker, ABER ich habe schon bessere gegessen (von LEA!). 😉 Deadpool war lustig und unterhaltsam – hat nicht 100% meinen Humor getroffen, aber hat uns auf jeden Fall neue Vokabeln gebracht. 😛
Am nächsten Morgen dann die schwierige Frage: weiter oder bleiben?! Wir hatten es uns schon richtig gemütlich gemacht und um ehrlich zu sein war Wanaka die erste neuseeländische Stadt in der ich mir vorstellen könnte länger zu leben… Aber die Reise muss ja weiter gehen, also haben wir uns nach längerem hin- und her auf den Weg nach Queenstown gemacht. Die Fahrt dorthin war auch ganz cool – durch eine „blaue“ Schlucht, vorbei an den Jungee-Jumpern und Jetboat-Fahrern.
Queenstown ist die Adrenalin-Hauptstadt Neuseelands. Wir haben erst mal Halt gemacht im beschaulichen Arrowtown – das auch übervoll war mit (hauptsächlich asiatischen) Touristen. Ein kurzer Weg führt durch die alte chinesiche „Siedlung“ der Stadt. Die Chinesen kamen als Goldgräber und lebten ausgeschlossen aus der Stadt direkt am Fluss. Dort haben sie auch Obst und Gemüse angebaut um zu überleben. – Am Weg stehen (noch?! keine Ahnung wie alt die Bäume waren) zahlreiche Pflaumen- bzw. Mirabellenbäume. Wir haben reichlich Früchte gepflückt – yeah, „free food“! Die Asiaten haben uns beobachtet und waren ganz begeistern – sie waren viel zu klein um an die Früchte zu kommen. ^^ Jonas hat ihnen ein paar abgegeben und sie haben sich auch ganz freundlich bedankt – also glauben wir zumindest, wir haben natürlich kein Wort verstanden. Es sah so süß aus wie der große Jonas Mirabellen gepflückt hat und den kleinen Asiaten gegeben hat. ^^
Anschließend ging es weiter nach Q-Town… Puh, dazu habe ich nicht viel zu sagen. Vielleicht sind wir inzwischen „zu alt für den Sche***“? Vielleicht haben wir einfach einen blöden Tag erwischt? Sind wir inzwischen keine Leute mehr gewohnt? Am wahrscheinlichsten ist wohl: Wir sind zu geizig. ^^ Queenstown ist teuer – alles kostet mehr! Lebensmittel und vor allem Unterkünfte. Und es geht in Q-Town quasi nur ums Geld ausgeben, für Essen (stundenlang Schlange stehen für einen Burger um ihn dann gierig auf der Straße zu verschlingen?!) oder Aktivitäten (jeder zweite „Laden“ ist ein Buchungsbüro für jede Menge „Spaß“). Die Stadt liegt sehr schön an einem See, aber die Mengen an Menschen und Autos haben uns abgeschreckt länger zu verweilen. Unsere Queenstown Highlights: ein ruhiger Walk zu einer witzigen Goldgräber Hütte im Wald…
… der See Wakatipu mit einem kleinen Ausflugsdampfer …
… und die Fahrt auf die „Remarkables„. Das ist eine Bergkette hinter Q-Town und im Winter ein Ski-Gebiet. Zur Zeit wird die Straße hoch ausgebaut, daher gibt es Öffnungszeiten für die Straße. Wir haben uns auf der kleinen Wanderung zur Hütte und zur Aussicht über den See Wakatipu beeilt um nicht zu spät zu kommen und waren um fünf nach zwei an der Straße. Mit jedem Meter nach oben wird die Aussicht besser… Wow!
Um fünf nach halb drei waren wir dann oben angekommen und die Straße wurde wieder geschlossen. Kein Problem, denn wir hatten noch etwas vor… zwei super Wanderungen auf einen Aussichtspunkt und zu einem kleinen See. Der Weg zum Aussichtspunkt war suuuuper steil…
… Aber die Aussicht oben war einfach nur atemberaubend. Soooo viele Berge, so viel See und so viel Himmel und Freiheit! Yeah! Es war oben super windig und kalt – trotzdem gibt’s natürlich ein paar Bildchen. 😉 (Jonas in seiner schönsten Asia-style-Pose. 😛 )
Der zweite Weg zum See war deutlich flacher und angenehmer – puh! Dafür war der See jetzt auch nicht soo spektakulär, aber die Pflanzen waren sehr hübsch und das Ökosystem gut erklärt. 🙂
Um halb sieben war die Fahrt nach unten wieder erlaubt (komischerweise waren wir inzwischen die Einzigen auf dem Parkplatz – wie sind die anderen runter gekommen?! 😮 ) und wir sind ohne Probleme wieder runter gefahren. 🙂 Danach ging es noch fix einkaufen und dann auf zu einer Abendfahrt in Richtung Southland/ Fjordland. Aaaber eigentlich waren wir zwischen Wanaka und Q-Town noch ein paar Tage im wunderbaren Glenorchy. Davon berichte ich euch das nächste Mal! Bis bald, lg Franzi
Ein Gedanke zu “Southern Lakes – heiße Berge und kühle Seen”