Westland kurz zusammen gefasst: Flüsse, Berge, Gletscher und Blautöne wie ich sie noch nie gesehen habe. ^^ Wahrlich ein Highlight auf unserer Reise! ❤
Auf einem Campingplatz in der Nähe von Farewell Spit haben wir eine Familie getroffen, die gerade auf dem Rückweg war von ihrer Reise an der Westküste entlang. Als wir gesagt haben, dass wir runter fahren haben sie gesagt: „Wir würden sofort wieder hin fahren. Es ist so wunderschön! Jeder Fluss hat eine andere Farbe und die Berge!“ Das mit den Farben konnten wir uns nicht so ganz vorstellen… bis wir es gesehen haben! Es ist wirklich unglaublich welche Farben ein Fluss haben kann. 🙂
Unsere erste Station war Hokitika. Diese kleine nette Stadt liegt direkt am Meer. Die Innenstadt besteht nur aus Läden die Schmuck aus Greenstone (Jade) verkaufen. ^^ Hinter der Stadt gibt es einige natürliche Sehenswürdigkeiten – mit drei verschiedenen Farben. 😉 Zuerst ging es zur Hokitika Gorge. Das Wasser in diesem Fluss kommt aus Gletschern und die Mineralien färben es milchlig blau. Wow!
Das Wasser ist eiskalt, deshalb haben wir uns nur getraut unsere Füße (ja, so können Sandfliegenstiche aussehen) rein zu halten. Andere sind von einem Felsen rein gesprungen. *brrr* Es war ein sehr heißer Tag, daher haben wir uns später auch eine Abkühlung gegönnt – im See Kaniere.
Das Wasser war deutlich wärmer und trotzdem schön sauber und klar. Die leichte bräunliche Färbung kommt von Farnen. Anschließend ging es noch zum Cesspool. Eine kurze Wanderung hat uns zu dieser abenteuerlichen Brücke geführt… und die führt über einen unglaublich klaren und schönen Fluss.
Obwohl das Wasser hier auch super kalt war konnten wir den blauen Pools nicht widerstehen und haben noch mal gebadet. Anschließend haben wir geguckt ob wir ein paar Greenstones finden können… ein paar halbwegs grüne Steine haben wir erst mal mitgenommen – mal gucken was wir noch so mit ihnen machen können. ^^
Am Abend wollten wir am See Kaniere auf einem günstigen DOC-Campingplatz übernachten… keine gute Idee! Nach einem hektischen Abendessen haben wir uns schnell in den Van verzogen. Das Wetter wurde plötzlich schlechter – es war bewölkt und kurz vor Regen – ideales Sandfliegen-Wetter! Wir machen es uns also drinnen gemütlich und gucken auf dem Handy einen Film. Mitten im Film fliegt ein Moskito am Bildschrim vorbei – wir nehmen die Kopfhörer raus und schalten das Licht ein – SCHOCK! Die ganze Decke ist mit Moskitos bedeckt!!! Panik! Wie sind die rein gekommen? Wir leuchten mit den Kopflampen auf einen Punkt und sprühen wie wild mit unserem Insektenspray rum – Massenmord… es wird ruhiger. Wir entspannen uns wieder. Wir glauben auch das „Schlupfloch“ zu finden – eine Tür war nicht komplett geschlossen. Nach einer halben Stunde… es sind wieder Einige im Auto! Das kann doch nicht wahr sein! Wir verlassen das Auto und sehen das wirklich sehr viele Mücken um das Auto herum sitzen. Vielleicht kommen sie durch die Klimaanlage?! Andere Camper meinen sie lieben die Wärme im Auto – es war den ganzen Tag heiß und wir sind viel gefahren, der Van ist also super aufgewärmt… So kann ich da garantiert nicht schlafen, ich will weg. Wir fahren also mitten in der Nacht los zurück in Richtung Stadt, mit offenen Fenstern um die kühle Nachtluft rein zu lassen. Anschließend haben wir auf einem Parkplatz mitten in der Stadt in der Nähe einer öffentlichen Toilette übernachtet – ohne Moskitos und ohne Strafe. Puh, was für eine Aufregung!
Trotz dieser Horros-Nacht haben wir noch zwei weitere Tage in Hokitika verbracht – wir haben auf besseres Wetter gewartet. Das Warten hat sich am Ende gelohnt – dieser „Ausflug“ war meine bisher schönste Erfahrung in Neuseeland und davon gibt es sooooo viele Bilder, deshalb gibt es einen eigenen Beitrag. 😉 Danach sind wir weiter gefahren in Richtung der „farbgebenden“ Gletscher. Auf dem Weg… noch mal so ein Fluss! Ist es echt?!
Im Hintergrund sieht man schon etwas die Südalpen. ❤ Wir haben auf einem sehr vollen und relativ teuren Campingplatz in Okarito übernachtet und dort am nächsten Tag eine schöne Wanderung gemacht. Zuerst ging es auf einen Aussichtspunkt. Von dort gibt es einfach so viel zu sehen! Das Meer und die Lagunen (mit vielen Vögeln, eventuell sogar „White Herons“?!) sowie die Berge und Gletscher. Wow!
Nach einem leckeren Schoko-Scone (ein Geschenk von einem amerikanischen Wanderer ^^) ging es weiter auf und ab durch den Regenwald zu einer der Lagunen. Leider waren inzwischen mehr Wolken aufgezogen und wir konnten die Spitzen der Berge nicht mehr sehen, aber es war trotzdem sehr schön dort. 🙂
Auf dem gemsamten Weg wurden wir immer wieder von sehr großen Libellen angeflogen. ^^
Auf den Bildern oben könnt ihr schon erahnen, was die Besonderheit des Franz-Josef und Fox Gletschers ist – sie sind unglaublich nah am Meer und dem Regenwald. Sie gehen quausi in den Regenwald über. Nun war es also an der Zeit die Gletscher „von der Nähe“ anzugucken. Dafür sind wir zuerst nach Franz-Josef gefahren und haben den Valley Walk zum „Franz-Josef“ gemacht. Der Weg ist relativ einfach über Steine am grauen Gletscherfluss entlang bis zu einem Aussichtspunkt auf den Gletscher. Die Gletscher schrumpfen zur Zeit und nach Unfällen durch Eisbruch darf man nicht mehr sonderlich nah ran gehen – ein freundlicher „DOC-Ranger“ hält einen zurück. 😉 Es war trotzdem total schön und sehr beeindruckend. Eine riesige Eisfläche glitzert blau in der Sonne. ❤ WOW!
Uns ist während unserer ganzen Zeit in Westland aufgefallen, dass immer mehr Asiaten unterwegs sind… riesige Reisegruppen, die meisten schick angezogen mit Hütchen, Handschuhen und stylischen Sonnenbrillen. ^^ Am Abend haben wir dann auch erfahren warum: es war chinesisches Neujahr! Direkt neben unserem netten Campingplatz im Busch mit Blick auf die Berge…
… war ein Restaurant das dazu eine Feier veranstaltet hat. Als es langsam dunkel wurde haben sie chinesische Laternen steigen lassen, ein kleines Feuerwerk veranstaltet und es gab sogar Feuertänzer. ^^ Das ganze war etwas einfach organisiert – das Feuerwerk stand auf einem Anhänger und wurde nach und nach von ein paar Typen in Warnwesten angezündet… die Feuertänzer haben sich später mit ihren Feuerpeitschen „ausgepeitscht“… ^^ Nun ja, für uns war es eine witzige Überraschung und wir haben das Spektakel genossen. 🙂 Hatten wir doch noch Feuerwerk in Neuseeland. ^^
Am nächsten Tag sind wir zu „Roberts Point“ gewandert bzw. getrampt. Der Weg war ganz schön anstrengend, sehr steil und viel über Wurzeln, Felsen und coole Brücken… oder auch eine „Treppe“ am Fels über dem Abgrund. ^^
Aber der Weg hat sich wirklich gelohnt! Wir haben auf dem Weg den Gletscher kein einziges Mal gesehen und dann kommen wir plötzlich an der Plattform an und da glitzert er in all seiner Pracht – deutlich näher als von dem Aussichtspunkt unten.
Auf dem Weg ist es übrigens kein bisschen ruhig… wir wurden dauerhaft vom Knattern der Hubschraubermotoren begleitet. Bei schönem Wetter fliegen zahlreiche Hubschrauber auf den Gletscher, landen oben einmal kurz und düsen wieder runter. Wenn man die Hubschrauber dann auf dem Eis entdeckt wird einem wieder schlagartig klar, wie riesig der Gletscher ist!
Am Abend ging es noch weiter zum Nachbar-Gletscher, dem „Fox-Gletscher„. Auf dem kleinen Campingplatz haben wir ein nettes deutsches Paar kennengelernt (beide Pharmazeuten, beide große Herr-der-Ringe-Fans und sie haben auch ein Blog: Pillendreher auf Achse) und zahlreiche Keas haben uns beschallt. ^^ Am nächsten Morgen sind wir mehr oder weniger zufällig gemeinsam zum Fox-Gletscher gelaufen – eigentlich wollten wir zuerst zum berühmten „Mirror-Lake Matheson“, aber auf dem Parkplatz sagte man uns da spiegelt sich aktuell nichts weil sich das Wasser zu stark bewegt. Wir beschlossen also zu warten und wurden von einer kleinen Spiegelung am Fox-Gletscher empfangen. ^^
Der „Fox“ ist etwas weniger beeindruckender als „Franz-Josef“. Vom Aussichtspunkt sieht man nur den unteren Teil des Gletschers und der ist ganz schon „dreckig“. Allerdings gibt’s beim Fox zwei nette Gletscher-Seen und deutlich weniger Hubschrauber-Lärm. 😉
Wir hatten richtig Glück mit dem Wetter – auf dem Rückweg kamen bereits niedrige Wolken angezogen und vom zweiten Aussichtspunkt konnten wir den oberen Teil des Gletschers nur noch erahnen…
Unsere Lösung: Auf an’s Meer! Am Gillespies Beach hat die Sonne geschienen, es gab einen netten Spaziergang durch die Dünen (- mit alten Goldmining-Relikten, es wurde fast überall versucht das Gold aus den Steinen und Sand zu gewinnen… selten mit Erfolg…) und einen Gratis-Campingplatz mit Toilette. Aus Angst vor den Sandfliegen (ich bin nicht sicher ob das wirklich die korrekte deutsche Übersetzung ist, aber ich versuche „deutscher“ zu schreiben, Jenny 😉 ) haben wir uns dort in unseren Van eingeschlossen, Milchreis aus der Dose gefuttert und den ersten Teil der Hobbit-Triologie auf dem Handy angeguckt. ^^ – Mit einer Aussicht auf die Südalpen – nett! 😉
Am nächsten Morgen sind wir sehr früh aufgestanden um den Mirror-Lake Matheson noch ruhig ohne Wellen zu erwischen. Noch ohne Frühstück sind wir in den Wald geflitzt. Bei der ersten kleinen Aussichtsplattform: Oh, es ist noch Nebel auf dem See – cool!
Bei der nächsten Plattform: WOW! Die Stimmung war super schön. Langsam ist die Sonne aufgegangen und hat die Wolken gefärbt. ❤ Toll! Es waren auch einige andere Fotografen am Start. ^^
Bei der dritten Plattform war ich dann restlos begeistert. Wir konnten zwar die Berge nicht wirklich spiegeln sehen (bei Sonne und keinem Wind (= fast nie) spiegeln sich die Südalpen und Mt Coook, der höchste Berg Neuseelands, im Wasser), aber die Stimmung war so unglaublich schön. ❤
Nach einem stärkenden Frühstück ging es weiter an der Westküste entlang runter Richtung Wanaka. Die Fahrt weg von der Westküste in das Landesinnere über den Haast-Pass hat mich super positiv überrascht. Wir hatten nicht wirklich etwas geplant, aber zufällig habe ich kurz vorher eine DOC-Broschüre „Walks along the Haast-Pass“ in unserem Handschuhfach gefunden – sie lag da noch vom Vorbesitzer des Bongos und ich dachte eigentlich sie wäre über den Aspiring National Park… perfektes Timing! Sobald wir die Küste verlassen hatten schien auch wieder die Sonne und wir konnten zahlreiche kurze Spaziergänge zu Wasserfällen, kristall-klaren Flüssen und den „Blue-Pools“ genießen. Zwischendurch gab es immer wieder klasse Aussichten auf die Berge. Ich liebe diese kleinen unerwarteten Schönheiten – meistens beeindrucken sie mich mehr als die Touristen-Attraktionen zu denen jeder hin fahren „muss“. 🙂
P.S: Falls jemand die Drohne auf den Fotos entdeckt hat – die gehört natürlich nicht uns. Eigentlich hat sie ein Mountain-Bike-Rennen gefilmt… aber zum Abschluss wohl auch ein paar Schwimmer in den Blue-Pools. ^^ Nach dem Pass wurde die Landschaft plötzlich ganz anders – viel weniger grün und dafür gelb und braun. ^^ Wir waren bei den Southern Lakes angekommen! Davon berichte ich euch das nächste Mal. 😉 Bis bald, liebe Grüße Franzi ❤
Liebe Franziska,
Willi und Manfred vom Blauen Kreuz Freiburg haben Deinen wunderschöne Bildreportage bewundert! Wir gratulieren Dir zu dieser tollen Reportage von dem herrlichen Land voller Berge und Seen. Wir sind noch ganz „blau“. Herzliche Grüße auch an Deinen leiben Mann von Willi und Manfred, und bleibt gesund!
Danke, Papa 😉 Wir passen auf uns auf! Liebe Grüße an Manfred!